Mittwoch, 19. Oktober 2011

„Aufbrechen“

Um meinem alten Schul-Ich („Klukas Lerner“) gerecht zu werden, muss ich diesen Blogeintrag mit ein paar wichtigtuerischen Fremdwörtern und einer Dudendefinition beginnen:

„aufbrechen“ – Verb, unregelmäßig; Bedeutungen:
  1. transitiv: öffnen, aufmachen, trennen
  2. transitiv metaphorisch: lockern, lösen, etwas loswerden, alte Strukturen aufbrechen
  3. transitiv: auf den Weg machen, sich entfernen

Es ist also so weit! Nach Stapeln von ausgefüllten Formularen, gleich mehreren Vorbereitungsseminaren, unzähligen Telefonaten und Mails mit meiner Entsendeorganisation und einem Gefühlswirrwarr von mehreren schwerfallenden Verabschiedungen, breche ich schließlich frühmorgens am 2. September vom Dortmunder Hauptbahnhof auf. Ich sitze im Zug nach Frankfurt Airport, wo ich mich mit Carla und Luisa treffen werde, die ebenfalls als Freiwillige in die Ukraine fahren.
Ich bin nun auf dem Weg in die Ukraine!
Auf einmal ist es mir sehr bewusst, dass ich wirklich aufbreche. Aufbreche von meinem gewohnten Umfeld, meiner Familie, meinen Freunden, alles Bekannte aufbreche auf der Suche nach etwas Neuem. Ich breche auf von Schulrhythmus, gewohntem Essen und mit einem Abiturkampfgewicht von ... kg (unerklärlicherweise funktionieren die Tasten für die Zahlen auf meinem Computer gerade nicht) und bin gespannt, wie sich alles in der Ukraine entwickeln wird.


Trotz in weiser Voraussicht eingeplantem Zeitpuffer, werde ich etwas nervös als aus den vom Bahnpersonal durchgesagten „10 Minuten Verspätung“ so langsam 40 Minuten werden. Naja, typisch DB!
Dennoch komme ich mit nicht allzu großer Verspätung an und lasse mich auf dem riesigen Frankfurter Flughafen von Schildern, den Menschenmassen und einer SMS von einer meiner Mitreisenden glücklicherweise zum richtigen Terminal und zum richtigen Ticket-Schalter treiben.

Am Schalter angekommen atme ich erleichtert aus, als mein Gepäckstück auf die Waage gestellt wird und genau 20 kg angezeigt werden. Mit einem anerkennenden „sehr gut“ zu meinem Koffergewicht, wird mir meine Boardkarte vom Schalterpersonal ausgehändigt und ich mache mich auf, Carla und Luisa zu finden, die ihre Gepäckstücke schon eingecheckt haben. Zusammen geht es nun durch die diversen Sicherheitsschleusen auf zum Flieger, endgültig auf in die Ukraine.

Auf Wiedersehen, wir brechen auf!

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